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Zukünftig keine günstigen E-Zigaretten mehr in Deutschland?

Die Anzahl der Konsumenten von E-Zigaretten steigt stetig. Das gilt auch für den Umsatz, der mit E-Zigaretten erwirtschaftet wird. Dieser ist mittlerweile in einen neunstelligen Bereich gestiegen. Jede Zehnte in Deutschland gerauchte Zigarette ist mittlerweile eine E-Zigarette. Noch werden auf die tabaklosen Alternativen zu herkömmlichen Zigaretten keine Steuern erhoben – die Betonung liegt dabei auf noch. Denn dieser Sachverhalt könnte sich bald ändern.

Der Aufstieg der E-Zigarette

Die E-Zigarette hat in den letzten Jahren kräftig zugelegt. Vor allem die Zahl der Dampfer und der von ihnen genutzten Geräte und Liquids hat der Branche kräftige Umsätze beschert. War vor ein paar Jahren noch die Rede davon, ob E-Zigaretten und Liquids überhaupt verkauft werden dürfen, scheint dieser Coup mittlerweile der absoluten Vergangenheit anzugehören. Schließlich befindet sich die Branche im starken Aufwind, was ein Blick in die Statistik deutlich macht: Die Umsätze mit E-Zigaretten sind gemäß den Angaben auf Statista.com seit 2012 kontinuierlich gestiegen. Von 2014 ausgehend bis zu den prognostizierten Zahlen für 2017 hat sich der Umsatz mit den Dampfgeräten und dem Zubehör geradezu verdreifacht und liegt in 2017 bei voraussichtlich 600 Millionen Euro.

Wie kommt der rasante Erfolg der E-Zigarette zu Stande?

Die meisten Dampfer sind Umsteiger von herkömmlichen Zigaretten. Das hat das Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung in Hamburg festgestellt. Demnach liegt die Anzahl der einstigen Tabakraucher und jetzigen Dampfer bei 91 Prozent. Die übrigen neun Prozent sind in erster Linie jüngere Personen, die sich mit der E-Zigarette für eine Alternative zur klassischen Nikotinzigarette entschieden haben. Statt zum klassischen Glimmstängel zu greifen, gelangt diese Generation über das Dampfen zum „Rauchen“. Man schätzt die Anzahl aktiver Dampfer in Deutschland derzeit auf etwa 3,5 Millionen.

Wie reagiert der Fiskus auf diese Entwicklung?

Bisher hat das Bundesfinanzministerium auf diese Entwicklung nicht reagiert. Gerade für die Dampfer ergibt sich daraus ein größerer Vorteil, insbesondere finanzieller Natur: Während Nikotinzigaretten mit rund 75 Prozent besteuert werden, entfällt auf die elektronische Zigarette lediglich der normale Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. In Europa gibt es jedoch keine einheitliche Regelung. In Italien entfallen auf E-Zigaretten rund 60 Prozent, was im Vergleich mit anderen Ländern sehr hoch ist. Gründe für diese unterschiedliche Handhabung werden in der bisher unzureichenden Datenlage zu gesundheitlichen Auswirkungen der E-Zigarette gesehen. Mit einer Änderung in Sachen Besteuerung wird in Deutschland von Expertenseite daher erst ab dem Jahr 2020 gerechnet. Bis dahin ist voraussichtlich mit genügend validen und langfristigen Daten in Bezug auf die gesundheitlichen Konsequenzen in Sachen E-Zigarette zu rechnen.