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Actioncam-Review: Die GoPro Hero 3+ Silver Edition im Test & der Unterschied zur Hero 3+ Black

Die kleine, praktische und leistungsfähige Actionkamera GoPro gibt es ja schon seit dem Jahr 2005, seit 2007 nimmt sie digital auf. Ursprünglich waren die Hero-Modelle für Surfer geplant, die möglichst professionelle Aufnahmen in spektakulären Situationen machen wollten. Dann folgten weitere Sportarten, wie das Schifahren oder Autorennen, und nun sieht man immer mehr Menschen, die sogar in der Stadt beim Sightseeing mit einer GoPro unterwegs sind. Wer zwei davon parallel einsetzt, kann damit 3D-Videos drehen und die Steuerung erfolgt wahlweise über eine Fernbedienung oder eine Smartphone-App.

In diesem Review haben wir die Hero 3+ Silver Edition auf den Prüfstand gestellt. Wir möchten herausfinden, wie sich diese Actioncam in der Praxis schlägt und bringen dazu einen ausführlichen Test.

Unser Tipp: Die hier vorgestellte Hero 3+ Kamera und Zubehör können Sie preiswert bei Amazon.de finden. Dort gibt es Halterungen, Speicherkarten und vieles mehr, das perfekt zu Ihrer GoPro passt.

Die GoPro Hero 3+ Silver oder Black Edition

Seit Herbst 2013 ist die Hero 3+ als Silver und Black Edition auf dem Markt: Diese beide unterscheiden sich einerseits bei der Videoqualität, nämlich normales Full-HD bei der günstigen Silver Edition und 4K bei der Black Edition. Auch ein etwas anderer Bildsensor ist verbaut und die Fotoauflösung liegt bei 10 Megapixel anstelle von 12 MP. In der Praxis ist der Unterschied aber kaum relevant, außer man benötigt unbedingt die bei der teureren Kamera mitgelieferte Fernbedienung. Diese kann man aber ohnehin extra dazukaufen. Erkennbar sind die zwei unterschiedlichen Kameras übrigens nicht am Gehäuse, denn nicht dieses ist silber oder schwarz, sondern lediglich die Verpackung.

Die GoPro Hero 3 + Silver Edition im Test
Die GoPro Hero 3 + Silver Edition im Test

Die GoPro Hero 3+ im Vergleich zur Vorgängerin Hero 3

Der große Vorteil der neuen Hero 3+ Kameras liegt darin, dass sie – im Vergleich zu den Vorgängern Hero 3 – einen etwas stärkeren Akkus besitzen, 1180 mAh statt 1050 mAh. Damit hat sich die Laufzeit erheblich verbessert, nämlich um etwa ein Drittel. Gerade die Aufnahmezeit war etwas, das viele Kritiker in der Vergangenheit zurecht bemängelten. Trotzdem tut man gut daran, einen oder mehrere Zusatzakkus zu kaufen. Die neuen Modelle sind auch rund 20 Prozent leichter bzw. 15 kleiner geworden und auch das WiFi wurde verbessert. Endlich gibt es mit de Hero 3+ eine sehr gut einsetzbare und zuverlässige Actionkamera.

Die bekannteste Actioncam in der neuesten Auflage
Die bekannteste Actioncam in der neuesten Auflage

Insgesamt ist die GoPro natürlich perfekt dafür geeignet, besondere Momente beim Sport und in der Freizeit festzuhalten. Um die Aufnahmen möglichst gut zu kontrollieren, kann man entweder auf die kostenlos zur Verfügung gestellte App für Smartphones setzen oder man kauft sich für rund 90 Euro den berührungsempfindlichen Bildschirm für die Geräterückseite dazu.

Die hier näher beschriebene Hero 3+ Silver Edition nimmt Videos in 1080p mit maximal 60 Frames pro Sekunde auf. Damit werden selbst schnelle Sequenzen perfekt gespeichert. Auch flüssig abspielbare Zeitlupen lassen sich damit nachträglich in einem Schnittprogramm anfertigen. Im Modus 72op gibt es sogar die Auswahl, 120 Frames pro Sekunde auf Speicherkarte zu bannen.

Bekannt ist bei den GoPro-Kameras ja die Optik mit einer Lichstärke von f 2.8, die die aufgezeichneten Videos haben. Das liegt an der Möglichkeit, drei verschiedene Objektiveinstellungen zu nutzen, nämlich ultraweit, medium und eng. Damit lässt sich der Blickwinkel je nach Bedarf an die Gegebenheiten vor Ort anpassen. Wirklich beeindruckende Perspektiven sind so einfach zu filmen.

Die GoPro Hero 3+ Silver Edition im Vergleich zur Black Edition

Die aktuell teuerste GoPro besitzt 4K-Technik, kann aber nur 15 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Das reicht nicht für flüssige Bewegungsabläufe. Deshalb muss man sich die Frage stellen, was diese hohe Auflösung eigentlich bringen soll, wenn man sie höchstens experimentell verwenden kann. Als Alternative stehen „Zwischenauflösungen“ wie die 2.7K und 1440p zur Verfügung. Die GoPro Hero 3+ Black Edition bietet deshalb in der Praxis keinen Vorteil in Sachen Bildqualität.

Der Mini-USB- und Micro-HDMI-Anschluss sowie der Micro-SD-Slot befinden sich auf der linken Gehäuseseite
Der Mini-USB- und Micro-HDMI-Anschluss sowie der Micro-SD-Slot befinden sich auf der linken Gehäuseseite

Allgemeines zur GoPro Hero 3+ Silver Edition

Zum Speichern der Videos und Fotos kommen MicroSD-Karten mit bis zu 64 GB zum Einsatz, diese müssen übrigens ausreichend schnell sein, um die Datenmengen ohne Probleme zu sichern. Ideal ist hier die sogenannten „Class 10“. Die Aufnahmen werden anschließend entweder über mitgeliefertes (handelsübliches) Mini-USB-Kabel auf einen Rechner überspielt. Oder man nutzt einen Cardreader für die nur fingernagelgroße Karte. Sie sitzt – so wie die Anschlüsse für USB und Micro-HDMI – hinter einer kleinen Abdeckung. Auf diese sollte man gut aufpassen, denn man verliert sie leicht. Leider wurde sie nicht am Gehäuse fixiert. Übrigens gibt es ein Composite-Kabel, über das man die Aufnahmen per USB-Buchse auch auf TV-Geräte bringt, die keinen HDMI-Anschluss besitzen.

Die Aufnahmen lassen sich auch per App auf das Smartphone kopieren, wo man sie begutachten kann. Leider ist die Qualität dabei reduziert, insofern macht eine Weiterverarbeitung – zum Beispiel in iMovie beim iPhone oder iPad – kaum Sinn.

Am meisten begeistert die GoPro natürlich aufgrund der Tatsache, dass sie im durchsichtigen Plastikgehäuse bis zu 40 Meter wasserdicht ist. Spritzwassergeschützt ist sie bei Verwendung des alternativen Rückdeckels. Er liefert eine etwas bessere Audioqualität.

Per WiFi kann die GoPro Hero 3 + von einem Smartphone aus gesteuert werden
Per WiFi kann die GoPro Hero 3+ von einem Smartphone aus gesteuert werden

Unser Test-Fazit: Die kleine Kamera macht Spaß! Der Winzling selbst wiegt gerade einmal 75 Gramm. Mit dem Gehäuse ist es rund das doppelte und damit hat man eine Aufnahmemöglichkeit, die man immer eingesteckt haben kann. Während die Akkulaufzeit grundsätzlich OK ist, sollte man bei einem längeren Betrieb über eine zusätzliche Stromversorgung nachdenken. Dafür gibt es entweder NiMH-Zellen zum Wechseln oder man entscheidet sich für eine Powerbank als mobile Lademöglichkeit, wie sie ja sonst für Smartphones oder Tablets angeboten werden. Besonders der WLAN-Betrieb benötigt jede Menge Strom.

Der wichtigste Punkt bei der GoPro ist klarerweise die Bildqualität. Die ist beim von uns getesteten Modell Hero 3+ Silver Edition wirklich sehr gut. Beispielsweise ein aktuelles iPhone kommt hier in Sachen Schärfe einfach nicht mit. Natürlich gibt es für das Apple Smartphone jede Menge tolle Video-Apps, aber letztlich lassen sich praktisch alle Effekte ja problemlos im Nachhinein mit einem Schnittprogramm einfügen. Insofern ist eine wirklich gute Kamera einfach wichtiger. Und genau in dieser Disziplin punktet die GoPro Hero 3+ absolut.

Bei den neuen Hero 3+ Kameras wurde die Akkulaufzeit im Vergleich zu den Vorgängern verbessert
Bei den neuen Hero 3+ Kameras wurde die Akkulaufzeit im Vergleich zu den Vorgängern verbessert

Auch die Steuerung per App klappt gut. Allerdings reagiert die Software für das Smartphone manchmal einfach nicht und man muss sie neu starten. Das dauert und man verliert vielleicht eine wichtige Szenen. Natürlich lässt sich die Aufnahme auch über die Kamera selbst steuern, ohne Monitor bzw. App ist es aber schwierig den passenden Bildausschnitt zu erwischen. Alle Einstellungen sind per Smartphone. Oder man drückt die Buttons auf der Kamera selbst. Das klappt zuverlässig, allerdings sind Sonderfunktionen umständlich über das Untermenü aufzurufen. Nicht ganz logisch ist auch die Bedienung der WiFi-Funktion: Sie wird zwar über einen eigenen Button sofort eingeschaltet, deaktivieren muss man sie aber wenig komfortabel über mehrmaliges Knopfdrücken. Achtung: Der Akku wird auch dann leer, wenn die Kamera im Standby-Modus ist und man das WLAN nicht abgeschaltet hat. Übrigens gibt es die Möglichkeit, die Kontrollleuchten an der Hero 3+ ab- oder zuzuschalten, je nachdem ob man eine optische Kontrolle des Betriebsmodus wünscht oder nicht.

Wir haben die Kamera über einen längeren Zeitraum ausprobiert und sie funktioniert ausgezeichnet. Die Ergebnisse sind sehr gut und genügen sogar für professionelle Einsätze. Die etwas komplizierte Bedienung direkt an der Kamera kann man durch die App oder den Original-Zusatzmonitor umgehen. Relativ teuer sind die Extras für die GoPro: Ein alternatives Gehäuse, Halterungen uvm. werden von GoPro nicht gerade verschenkt. Wer zu Angeboten von Fremdherstellern greift, kann hier etwas sparen, allerdings geht das durchaus auf Kosten der Qualität.

Pluspunkte der GoPro Hero 3+ Silver Edition:

  • sehr gute Videoqualität
  • fairer Anschaffungspreis
  • geringes Gewicht
  • robustes Zusatzgehäuse
  • bessere Akkulaufzeit als bei den Vorgängern
  • gute Steuerung über Smartphone-App


Minuspunkte der GoPro Hero 3+ Silver Edition:

  • komplizierte Bedienung am Gerät
  • schlecht lesbares Display an der Kamera
  • teures Zubehör

 

Unser Tipp: Die Hero 3+ Kameras und verschiedenstes Zubehör von GoPro bzw. anderen Herstellern können Sie günstig bei Amazon.de bestellen. Hier gibt es von den unterschiedlichsten Halterungen, über Stative bis hin zu Akkus alles, was man für eine GoPro braucht.

Hier noch ein Video, das Ihnen die Hero 3+ Silver und Ihre „Schwester“ Black Edition im Vergleich zeigt:

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