Beim Tuning geht es darum, die Performance, die Fahreigenschaften und die Optik des Autos zu verändern und im besten Fall zu optimieren. Manche Menschen tunen ihr Fahrzeug aber auch, damit es effizienter unterwegs ist und weniger Treibstoff verbraucht, sodass Tuning bisweilen sogar aus umwelttechnischen Gründen durchgeführt wird. Im folgenden Text klären wir Sie über die unterschiedlichen Arten des Tunings auf und gehen darüber hinaus darauf ein, auf welche Vorschriften Sie achten müssen.
Welche Arten von Tuning gibt es?
Wenn es um das Tuning von Autos geht, wird zwischen verschiedenen Teilbereichen unterschieden. Zum Beispiel können Sie ein Motortuning durchführen, um die Leistung zu steigern. Vielleicht möchten Sie aber auch das optische Erscheinungsbild Ihres Autos verändern oder die Beleuchtung updaten.
Motortuning
Der Motor ist das Herzstück Ihres Fahrzeuges und entscheidet darüber, wie leistungsfähig es ist. Wenn Sie diese Leistung steigern möchten, können Sie das mit den richtigen Tuningmaßnahmen erreichen und den Hubraum vergrößern oder die Drehzahl erhöhen. Eine weitere Option ist das sogenannte Aufladen des Motors, bei dem Sie mithilfe von Turboladern den mittleren Druck erhöhen. Hierfür sollten Sie sich aber ein wenig mit Autos auskennen oder sich an einen erfahrenen Fachmann wenden.
Fahrwerktuning
Beim Fahrwerktuning werden die Federn oder Stoßdämpfer des Fahrzeugs ausgewechselt, sodass sich die Fahreigenschaften verändern. Unter anderem können Sie sich für diese Modifizierungen entscheiden:
- Tieferlegungsfedern: Sie senken das Fahrwerk ab, sodass das Auto tiefer auf der Straße liegt und sich so besser steuern lässt. Selbst rasante Kurvenfahrten sind jetzt möglich.
- Sportfahrwerk: Wenn ein Auto ein neues Fahrwerk enthält, werden nicht nur die Federn, sondern auch die Stoßdämpfer ausgetauscht. Sportfahrwerke sollen einen besonders dynamischen Fahrstil ermöglichen.
- Reifen: Auch die verwendeten Reifen wirken sich auf die Fahrweise aus und können deswegen dem Fahrwerktuning zugeordnet werden. Meist werden besonders breite Modelle verwendet.
Karosserietuning
Unter dem Karosserietuning werden alle Veränderungen zusammengefasst, die an der Karosserie vorgenommen werden. Sie haben vor allem optische Auswirkungen, können aber auch die Aerodynamik des Autos beeinflussen. Dafür können beispielsweise sogenannte Bodykits verwendet werden. Sie setzen sich aus Stoßstangen für vorn und hinten sowie aus passenden Seitenschwellern zusammen und sollten unbedingt passend zum Fahrzeugtyp ausgesucht werden. Sie können aber auch noch weitergehen und etwas an der Karosserie verändern, indem Sie die A-, B- und C-Säulen Ihres Autos verkürzen, sodass das Dach deutlich niedriger wird und Ihr Wagen eine sportivere Optik bekommt. Hinzu kommen relativ einfache und wieder umkehrbare Lösungen. Beispielsweise können Sie mithilfe von Car Wrapping das Erscheinungsbild Ihres Autos verändern. Dabei wird eine Folie auf die Karosserie aufgebracht. Sie verleiht dem Fahrzeug nicht nur eine neue Optik, sondern stellt zugleich einen ordentlichen Schutz vor äußeren Einflüssen dar.
Tuning der Beleuchtung
Um die Sicht zu verbessern oder endlich auf LEDs umzusteigen, führen manche Autobesitzer auch ein Tuning ihrer Beleuchtung durch. So können die Scheinwerfer vorn und hinten sowie die Blinkanlage ausgetauscht werden. Allerdings dürfen keine zusätzlichen Lichter wie eine Beleuchtung des Unterbodens oder beleuchtete Alufelgen zum Einsatz kommen.
Welche Vorschriften gibt es beim Tuning?
Wenn Sie ein Fahrzeug tunen, sollten Sie bereits beim Kauf einzelner Komponenten darauf achten, dass diese für den Straßenverkehr in Deutschland zugelassen worden sind. Des Weiteren muss das Auto nach dem Tuning den Vorschriften in der Straßenverkehrsordnung entsprechen. Wenn das nicht der Fall ist, dürfen Sie damit nicht mehr fahren. Grundsätzlich verboten sind diese Veränderungen:
- Die Folierung von Scheinwerfern
- Überschreitung der Abgaswerte
- Überschreitung des maximal erlaubten Geräuschpegels
Bußgelder sind möglich
Wenn Sie Ihr Fahrzeug einfach tunen, ohne sich dabei Gedanken über die Straßenverkehrsordnung zu machen, kann es passieren, dass es nicht mehr im Straßenverkehr geführt werden darf. Falls Sie kontrolliert werden und die Beamten einen Verstoß feststellen, kann das Bußgelder nach sich ziehen. Zusätzlich sollten Sie immer alle Nachweise über vorgenommene Veränderungen mitnehmen. Denn selbst dann, wenn Sie das Fahrzeug vom TÜV haben abnehmen lassen, kann es Probleme geben, wenn Sie die entsprechenden Papiere nicht dabeihaben.
So erkennen Sie zugelassene Fahrzeugteile
Um Ihren Wagen tunen zu können, benötigen Sie natürlich das passende Zubehör. Das können Sie vor Ort oder online bei einem Händler Ihres Vertrauens kaufen. Achten Sie darauf, dass den Produkten eine allgemeine Betriebserlaubnis für Fahrzeugteile (ABE) beiliegt. Diese ABE sollten Sie nach dem Einbau des Teils immer mitführen, sodass Sie sie bei Bedarf vorzeigen können.
Fahrzeug vom TÜV abnehmen lassen
Nicht immer genügt die ABE. In anderen Fällen kann ein sogenanntes Teilegutachten notwendig werden. Dann müssen Sie mit Ihrem Fahrzeug nach dem Einbau beim TÜV vorstellig werden. Dieser nimmt dann das neue Fahrzeugteil genauer in Augenschein und trägt die Veränderung an Ihrem Auto in ein Prüfungszeugnis ein. Gegebenenfalls muss die Änderung sogar in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.
Änderungen bei der Versicherung anzeigen
Aus eigenem Interesse sollten Sie außerdem Ihre Kfz-Versicherung über die vorgenommenen Tuningmaßnahmen informieren. Gegebenenfalls passt sie den Versicherungsbeitrag an. Wenn Sie das nicht tun, laufen Sie Gefahr, dass Sie den Versicherungsschutz verlieren. Das gilt insbesondere dann, wenn sich die Leistung steigert oder sich die Fahreigenschaften verändern. (Erstveröffentlichung: 25.05.2024)