Ob von E-Auto-Ladestationen eine Gefahr ausgeht und welche Tipps dazu der TÜV gibt, lesen Sie in unserem Ratgeber zum richtigen „Betanken“ des „Stromers“ . Denn immer öfter hört man von angeblich unsicheren Wallboxes oder Superchargern. Was davon zu halten ist.
Moderne E-Autos und Plugin-Hybrid-Modelle können mittlerweile an öffentlichen Ladesäulen mit hoher Geschwindigkeit Energie tanken. Dies geschieht vorwiegend in Form von Gleichstrom. Aber auch das Laden mit Wechselstrom, wie er aus der heimischen Steckdose kommt, ist eine kostengünstige Option. Geraden an kleinen Ladestationen in städtischen Gebieten ist eine solche langsame Versorgung verfügbar. Diese bieten in der Regel 11 Kilowatt Leistung.
Zuhause laden: Geht von Ladestationen für E-Autos eine Gefahr aus?
Immer mehr E-Auto-Besitzer möchten jedoch ihre Fahrzeuge zuhause aufladen. Hierfür ist eine sogenannte Wallbox ratsam. Doch wie schnell sollte die Ladegeschwindigkeit sein, um für die Zukunft gerüstet zu sein? Der TÜV empfiehlt in den meisten Fällen eine Ladeleistung von 11 Kilowatt für die Wallbox, was ausreicht, um die meisten Fahrzeuge in einer Nacht aufzuladen.
Wenn man seinen eigenen Sonnenstrom nutzen möchte, ist eine schnellere Ladestation nicht unbedingt erforderlich. Selbst bei der Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage ist eine Ladeleistung von 22 Kilowatt schwer zu erreichen, es sei denn, Sie verfügen über erhebliche PV-Flächen. Daher empfiehlt der TÜV in den nächsten Jahren weiterhin eine Ladeleistung von 11 Kilowatt.
E-Auto-Ladestationen: Gefahren verhindern
Wichtig ist vor allem ein Punkt: Untersuchen Sie regelmäßig das Ladekabel auf Anzeichen von Verschleiß oder sonstigen Defekten. Ein beschädigtes Kabel sollte sofort ausgetauscht werden, um Kurzschlüsse oder andere Probleme zu vermeiden.
Die Idee einer Gleichstromladung, bei der das E-Auto Strom ins Netz einspeisen kann, ist derzeit noch nicht sehr realistisch für den Heimgebrauch, was sich auch am Aus eines innovativen deutschen Autobauers zeigt.
Worauf sollten Sie achten, wenn Sie eine E-Auto-Ladestation für zuhause erwerben? Zuerst sollte die Ladestation über ein CE-Zeichen verfügen. Außerdem gibt es viele Vergleichstests von renommierten Autofahrerclubs, die verschiedene Ladestationen bewertet haben. Für Laien sind die technischen Unterschiede jedoch oft schwer erkennbar. Hier sollt man sich bei der Kaufentscheidung auf den Fachhandel verlassen.
Mythos Brandgefahr bei E-Autos
Im Bezug auf die Brandgefahr von E-Autos ist es wichtig zu wissen, dass Elektrofahrzeuge aufgrund des Akkus nicht notwendigerweise gefährlicher sind als herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Feuerwehren und Pannenhelfer sind mittlerweile gut darauf geschult, mit Bränden bei E-Autos umzugehen. Eine Rettungskarte im Fahrzeug kann den Einsatzkräften die Arbeit erleichtern.
Diese Karte enthält wichtige Informationen über die Lage der Hochvoltkomponenten und -kabel im Fahrzeug, wobei es auch eine elektronische Variante für das Smartphone gibt.
Es ist wichtig anzumerken, dass die meisten dieser Brände aufgrund von Unfällen oder Schäden an der Hochvoltbatterie und nicht aufgrund von normalen Betriebsbedingungen auftraten. In den meisten Fällen wurde die Brandgefahr erfolgreich durch Sicherheitsmechanismen und Schulungen für Rettungskräfte minimiert.
Es gibt auch Hilfsmittel wie Brandbekämpfungsdecken, die nicht zum Löschen, sondern zum Abdecken des Fahrzeugs dienen, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Atemschutz ist bei der Verwendung sinnvoll. Zudem gibt es spezielle Feuerlöscher mit LI-Kennzeichnung.
Gefahr E-Auto-Ladestationen und Tipps zur Installation vom TÜV
Experten raten ausdrücklich davon ab, E-Auto-Ladestationen anzuschließen. Hier besteht die Gefahr eines Stromschlages und deshalb sollten man auch hier die Tipps von Profis beachten. Es sind zahlreiche technische Überlegungen für die Installation nötig, die von Laien oft übersehen werden. Fragen Sie auch Ihre Versicherung und prüfen Sie Ihr Hausnetz sowie die Verbindungen im Haus, um unangenehme Überraschungen im Schadensfall zu vermeiden.
Zusammenfassend sind E-Autos und deren Ladesysteme nicht zwangsläufig gefährlich, solange man alle Sicherheitsmaßnahmen beachtet. Es ist ratsam, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall auf Expertenrat zurückzugreifen.
Bekannte Mythen rund um Ladestationen von E-Autos
- Elektrofahrzeuge können das Stromnetz überlasten: Das Stromnetz wurde darauf ausgelegt, eine wachsende Anzahl von Elektrofahrzeugen zu unterstützen. Die meisten Ladestationen sind so konfiguriert, dass sie die Belastung des Netzes minimieren, und viele E-Auto-Besitzer laden zu Zeiten mit niedriger Netzbelastung, um Engpässe zu vermeiden.
- Batterien explodieren bei Unfällen: Lithium-Ionen-Batterien in E-Autos sind robust und wurden entwickelt, um Unfälle sicher zu überstehen. Sie sind mit Sicherheitsmechanismen ausgestattet, um Überhitzung oder Kurzschlüsse zu verhindern. Während Brände nach Unfällen vorkommen können, sind sie eher die Ausnahme als die Regel.
- Schnellladen schadet der Batterie: Während häufiges Nutzen eines „Superchargers“ die Batteriebelastung erhöhen kann, ist dies in der Regel kein Grund zur Sorge. Die meisten E-Autos haben Systeme, um die Batterie während des Ladens zu schützen. Wichtig ist aber, dass man nach einer Voll-Ladung sofort losfährt und das Auto nicht abstellt.
Missverständnisse rund um E-Autos im Allgemeinen
Es gibt vor allem fünf gängige Einwände, die in einem ausführlichen Artikel von bppulse erwähnt werden:
- Der Umstieg auf EVs ist noch in weiter Ferne: Bald werden die Fahrzeughersteller die Diesel- und Benzinproduktion beenden, was auf einen raschen Wandel hin zu EVs deutet. Die Anzahl der registrierten E-Autos ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Alleine 2023 wird bzw. wurde eine Zunahme auf 448.000 Zulassungen bei den batterieelektrischen Autos alleine für Großbritannien erwartet.
- Es gibt nicht genügend Ladepunkte: Während in Deutschland oder Österreich ein gutes Ladenetz bereits existiert, wird auch anderswo dafür viel Geld in die Hand genommen. Mehr als 600 Ladepunkte werden monatlich alleine in Großbritannien hinzugefügt, darunter über 100 Schnelllader. Die bp pulse, eines der größten Netzwerke, investiert 1 Milliarde Pfund in die Elektrofahrzeug-Ladeinfrastruktur.
- EVs sind teurer: Obwohl die Anschaffungskosten von EVs höher sein können, bieten sie über mehrere Jahre hinweg betrachtet in der Regel niedrigere Gesamtkosten. Mit preiswerteren Modellen und verschiedenen Anreizen, wie der Befreiung von der Kfz-Steuer und günstigen Firmenwagensteuersätzen, wird der Umstieg auf EVs erschwinglicher. Besonders auch der Start der chinesischen Hersteller in Europa wird hier eine Rolle spielen.
- Begrenzte Reichweite für lange Fahrten: Moderne EVs bieten mittlerweile Akku-Kapazitäten für mehr als 300 Kilometer, was für die meisten täglichen Fahrten und auch für längere Strecken ausreicht. Es gibt Modelle mit über noch größerer Reichweite, darunter Tesla Model S, Ford Mustang Mach-E und BMW iX.
- EVs sind langsam und leistungsschwach: Dieses Vorurteil ist überholt. Aktuelle EVs bieten Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeiten, die mit Diesel- und Benzinwagen mithalten können. Beispiele wie der Kia EV6 GT und der Tesla Model S Plaid demonstrieren eindrucksvoll die Leistung.
Unser Fazit rund um die „Gefahr“ von E-Auto-Ladestationen
Wir hoffen, mit diesem Beitrag rund um die angebliche „Gefahr“ von E-Auto-Ladestationen und die Tipps dazu vom TÜV einige wichtige Fragen beantwortet zu haben. Weitere Infos, wie Sie sicher anstecken und eventuelle Risiken vermeiden, um das Elektrofahrzeug zu schützen, gibt es online beim ADAC.