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A1 Netbook Q10 air (powered by Gericom) im Test – Der ECS G10IL-Klon im Review

Wie schlägt sich der Elitegroup ECS G10IL-Klon, der von A1 um 0 Euro angeboten wird? Lesen Sie in unserem Praxis-Review, welche Vor- und Nachteile das Gerät hat und ob man mit einem Netbook in der Praxis gut ausgestattet ist.

Mit dem Q10 air hat A1 den österreichischen Netbook Markt aufgemischt. Grund genug, einen Test des stylishen Mini-Laptops zu machen. Während andere Netzbetreiber für ähnliche Computer-Bundles (also Notebook bzw. Netbook plus Modem und Datentarif) vergleichsweise viel Geld verlang(t)en, war die Mobilkom Austria mit dem 0-Euro-Angebot richtiggehend spendabel.

Das A1 Netbook Q10air hat Windows XP vorinstalliert
Das A1 Netbook Q10air hat Windows XP vorinstalliert

Konkret: In Verbindung mit dem Internetangebot um 29 Euro pro Monat für 5 Gigabyte Datenvolumen, bezahlt man hochgerechnet auf die Mindestvertragsdauer von 24 Monaten einen absolut fairen Preis. Immerhin offeriert der führende Handy-Provider der Alpenrepublik ja nicht nur ein gut ausgebautes Netz, sondern in Kooperation mit Gericom auch eine tolle Hardware. Schließlich ist das Q10 air mit einem integrierten HSDPA-Modem ausgestattet und funkt auch per Bluetooth oder WLAN. Übrigens: Das A1 Netbook ist ein Klon bzw. Bruder des Elitegroup ECS G10IL.

Allgemeines zum Thema Netbook:
Zunächst stellt sich die Frage, was man mit so einem Gerät eigentlich anfangen soll, denn es ist ja kein vollwertiges Notebook. Einerseits ist das Display klein und die Tastatur lädt nicht gerade zum heftigen Tippen ein. Trotzdem haben die winzigen Geräte ihren Reiz, denn sie sind perfekt als ständiger Begleiter geeignet. Natürlich könnte man sich mehr wünschen, als eine Akkulaufzeit von etwa vier Stunden, für viele Zwecke wird das aber ausreichen, ohne dass man das Ladegerät mitnehmen muss. Der größte Vorteil dieses Netbooks ist übrigens das integrierte Modem für schnelles, mobiles Breitbandinternet. Die meisten anderen Modelle dieser Geräteklasse können dagegen nur per WLAN oder Netzwerkkabel ins Web einsteigen, beim Q10air geht das dagegen problemlos und ohne zusätzliches USB-Modem. Übrigens ist der Empfang ausgezeichnet, offenbar hat der Hersteller hier auf eine sehr gute Antenne gesetzt, was natürlich ein zusätzlicher Pluspunkt ist, wenn man beispielsweise im Zug unterwegs ist und eventuell laufend den Sendemast ändern muss.

Unser Tipp: Eine große Auswahl an Netbooks und Laptops in den unterschiedlichsten Preisklassen gibt es bei Amazon.de! Außerdem können Sie technische Daten und Hintergründe zum Q10 air auch bei Wikipedia in einem Artikel über das ECS G10IL finden und die notwendigen Treiber direkt bei Gericom herunterladen.

Grundsätzliches zum A1 Netbook Q10 air:
Die technischen Daten des A1 Netbooks überzeugen (gegenüber ähnlichen Geräten) ungemein, denn der 1.6 GHz Intel Atom Prozessor wird nicht nur von 1 GB RAM unterstützt, sondern auch eine mehr als großzügige Harddisk mit 160 GB ist im schmucken Gehäuse eingebaut. Im Lieferzustand sind davon übrigens 147 GB nutzbar, etwa vier GB davon beansprucht das vorinstallierte Betriebssystem Windows XP. Das von der Mobilkom angebotene Gerät kann übrigens dankenswerter Weise als „Rundum-Sorglos-Paket“ bezeichnet werden, denn das ansonsten zusätzlich nötige Breitband-Modem ist bereits eingebaut. Der Wert des Q10 air liegt bei etwa 450 Euro.

Die Verpackung des A1 Q10 air
Die Verpackung des A1 Q10 air

Die Inbetriebnahme des Q10 air von A1:
Nach dem ersten Einschalten durch den Schieber links vorne am Gerät erscheint gleich der „Willkommen“-Bildschirm und Windows XP kann eingerichtet werden. Die Seriennummer für das Betriebssystem befindet sich übrigens auf der Unterseite des Q10. Sofort versucht Windows Updates zu installieren, eine Internetverbindung herzustellen und zu aktivieren, was aber erst nach der Einrichtung des Webzugangs über A1 gemacht werden kann. Somit muss man diese Punkte vorläufig überspringen. Nach dem Ende der Einrichtung von Windows XP erscheint auf dem Desktop dann ein Programm namens „Mobile Partner“. Wer nun allerdings (trotz eingelegter SIM-Karte) sofort surfen möchte, ist auf dem Holzweg: Denn bei der Inbetriebnahme ist das Modem nicht aktiviert. Dieses muss erst durch die Tastenkombination Fn + F2 eingeschaltet werden. Dann kann man (sofern die SIM-Karte bereits freigeschaltet ist) eine Verbindung herstellen. Leider gibt es zum Q10 air keine vorinstallierte Demo-Version eines Virenschutzes, wie das sonst bei praktisch allen Herstellern üblich ist und man muss unbedingt vor dem Einstieg ins Internet ein entsprechendes Programm installieren, da man sonst schon sehr bald keine große Freude mehr an dem Netbook haben wird. Denn die Angriffe auf nicht geschützte Rechner sind heute keine Seltenheit mehr. Aufgrund der Tatsache, dass das Q10 air ja kein optisches Laufwerk hat, muss Antivirus-Software also entweder über ein externes CD- bzw. DVD-Laufwerk oder eine Speicherkarte auf den Rechner überspielt werden. Damit zum Thema Card-Reader: Dieser befindet sich links vorne am Gerät, leider werden SD-Karten nicht ganz darin aufgenommen, diese ragen fast einen Zentimeter aus dem Slot heraus, sie sitzen aber relativ fest, sodass sie nicht einfach aus dem Gehäuse fallen können.

Auf dem Windows Desktop gibt es für den Fall der Fälle ein Handbuch zum Q10 air, das als PDF-Datei abgespeichert ist. Darin findet man übrigens kein Wort zum integrierten Modem von A1, denn es handelt sich dabei um eine allgemeine Bedienungsanleitung, die die grundlegenden Funktionen des Geräts erklärt. Ein ausführliches gedrucktes Handbuch ist nicht im Lieferumfang, es gibt lediglich eine Schnellstart-Anleitung von A1 und eine CD-ROM mit Treibern.

Das A1 Netbook Q10air kommt sogar mit einer Tasche
Das A1 Netbook Q10air kommt sogar mit einer Tasche

Das Q10 air im Praxisbetrieb:
In der Praxis fällt einerseits das im Vergleich zur Konkurrenz relativ helle und große Display auf: Während nämlich die meisten anderen Hersteller wie Asus oder Acer nur 8,9 Zoll Anzeigen verbauen, ist beim Q10 air ein 10,2 Zoll Bildschirm vorhanden – ein deutlich spürbarer Unterschied. Allerdings geht dieser Vorteil und der glücklicherweise starke 6-Zellen-Akku zu Lasten des Gewichts, weshalb das Netbook etwa 1,5 Kilo auf die Wage bringt. Die Mitbewerber sind 300 bis 500 Gramm leichter und in der Regel auch etwas kleiner. Ob dieser Faktor bei der persönlichen Kalkulation eine „gewichtige“ Rolle spielt, sei jedem selbst überlassen.

Was uns im Test auffiel: Das Q10 air ist im laufenden Betrieb praktisch nicht zu hören und zusätzlich gibt es noch einen geräuscharmen Modus, der über die Tastenkombination Fn + F11 aktiviert wird. Die beiden winzigen Lüftungsschlitze befinden sich übrigens im vorderen Bereich der Unterseite und die Wärmeentwicklung hält sich absolut in Grenzen. Allerdings wird hier die Leistung reduziert, was man – je nach Anwendung – durchaus spürt.

Während Asus und Acer vergleichsweise kleine Tasten haben, kann man auf dem Q10 air mit etwas Übung durchaus im 10-Finger-System tippen. Interessant ist dabei, dass die Tasten mehr breit als hoch sind, also genau entgegengesetzte Proportionen haben, wie man das sonst vom Heim-PC gewohnt ist. Der gute Druckpunkt ist natürlich beim Schreiben von Vorteil und auch das Touchpad reagiert mit einem ordentlichen „Klick“. Bedingt durch den dicken Akku im Rücken des Netbooks wurde das Gehäuse etwas abfallend konstruiert, wodurch die Tastatur minimal schräg steht. Bei der Benutzung auf einem Tisch sicherlich ein ergonomischer Vorteil.

Das A1 Netbook Q10air gibt es bereits ab 0 Euro
Das A1 Netbook Q10air gibt es bereits ab 0 Euro

Neben der zuverlässigen Funktionsweise des Geräts gibt es noch einige Pluspunkte, die erwähnenswert sind: So wurde ein kleines und leichtes Netzteil (Output 20 V – 2 A) verwendet, das glücklicherweise mit einem Standardstecker links an das Netbook angedockt wird (wodurch man bei einem Defekt auch auf einen NoName-Adapter ab etwa 20 Euro umsteigen kann). Auch die Verbindungskabel sind ausreichend lang. Durch die Akkulaufzeit von mehr als vier Stunden kann man aber im Alltag das Netzteil wohl öfter zuhause lassen, was bei anderen Geräten nicht der Fall ist, weil diese schon nach gut zwei Stunden W.O. geben müssen. Wenn man diesen Faktor berücksichtigt, ergibt die Variante Q10 air OHNE bzw. Konkurrenz-Netbook MIT Ladegerät in der Tasche wohl unter dem Strich das gleiche Gewicht.

Das Breitbild-Display mit knapp 26 cm Diagonale besitzt eine gute Ausleuchtung und schafft 1024 x 600 Pixel, was die Darstellung der meisten Internetseiten problemlos ermöglicht, natürlich muss man etwas mehr nach unten scrollen als am Heim-PC. Wer einen externen PC anschließen möchte, kann das per VGA-Kabel Buchse tun.

Der Sound beim Q10 air ist trotz der erwartungsgemäß kleinen Boxen (zu finden auf der Unterseite rechts und links neben dem Akku) ausgezeichnet und ausreichend laut. Selbst beim Maxium an Power verzerren die Lautsprecher nicht und liefern einen schönen, räumlichen Klang – keine Selbstverständlichkeit!

Das Q10 Air Netbook bietet ein integriertes Modem für mobiles Internet
Das Q10 Air Netbook bietet ein integriertes Modem für mobiles Internet

Was die Software angeht, so kommt das A1 Netbook (mal abgesehen vom vorinstallierten Windows XP) ja praktisch ohne jegliche Aussteuer daher. Hier sind die (Linux-)Geräte anderer Hersteller deutlich besser ausgestattet. Allerdings kann man ja dank des A1-Modems sofort ein kostenloses Büropaket wie OpenOffice 3.0 per HSDPA herunterladen und installieren. Bei unserem Test-Modell funktionierte leider das Windows Update nicht vollständig, denn der Internet-Explorer wollte sich einfach nicht aktualisieren lassen. Grundsätzlich hat man aber mit Firefox von Mozilla einen ohnehin etwas besseren Web-Browser als Alternative, die natürlich ebenfalls in wenigen Augenblicken aus dem WWW übertragen werden kann.

Hier noch ein YouTube-Video, das das Q10 air in bewegten Bildern zeigt:

Unser Test-Fazit zum Q10 air von A1:
Aus gut unterrichteten Kreisen wurden wir informiert, dass es bei A1 so schnell kein ähnliches Angebot aus Netbook und Service-Vertrag geben soll, da diese Aktion den Netzbetreiber viel Geld gekostet hat. Scheinbar sind auf dem Transportweg nach Österreich nämlich etliche Geräte verschwunden und weitere mussten extra per Flieger nachgeliefert werden. Durch den Preis von 0 Euro für das Q10 air selbst plus 29 Euro pro Monat für fünf Gigabyte im mobilen Breitband erhält der Kunde eine perfekte Gegenleistung. Gerade das integrierte Modem erübrigt die endlosen An- und Absteckversuche der USB-Kollegen und darüber hinaus gibt es alle nur erdenklichen Verbindungsmöglichkeiten – vom Kabel-Netzwerk über USB und WLAN bis zu Bluetooth. Die große Festplatte und der starke Akku sind eine solide Grundlage für langes, mobiles Arbeiten bzw. unterhaltsame Stunden beim Ansehen von Videos oder ähnlichem. Natürlich fällt das etwas höhere Gewicht im Gegensatz zu manchen Mitbewerbern auf, das liegt aber einfach an der größeren Tastatur, dem breiteren Display und der 6-Zellen-Batterie. Wenn man jedoch die technischen Daten des Q10 air betrachtet, merkt man schnell, dass die inzwischen erwachsen gewordenen Netbooks von Asus mit ähnlichen Features in jeder Hinsicht gleich dimensioniert sind. Generell ist das A1 Netbook mit etwa 26 x 18 x 2,8 cm deutlich größer als der Pionier in diesem Segment: Der Eee PC 701 (erhältlich für etwa 200 Euro) ist mit 23 x 16 x 3,7 cm um einiges kleiner und rund ein halbes Kilo leichter, dafür sind die technischen Daten aber einfach nicht vergleichbar. Gerade das 7″-Display macht in der Praxis weniger Spass und schränkt in vielen Programme ein. Das Q10 air dagegen ist ein vollwertiger Rechner für unterwegs, der sicherlich noch viele Freunde finden wird. Aber: Wer ein Exemplar ergattern möchte, muss schnell sein, denn es gibt bereits Lieferengässe. Deshalb sollte man sich rasch entscheiden und entweder gleich im A1-Onlineshop bestellen und ein in einem Geschäft stehendes Teil gleich mitnehmen … sonst hat’s jemand anders!

Das Netbook Q10 air im klassisch-eleganten Design.
Das Netbook Q10 air im klassisch-eleganten Design.

Nachtrag: Inzwischen ist das Gerät bereits seit längerer Zeit in unserer Redaktion und hat sich bewährt, wobei der einzige wirkliche Schwachpunkt unterwegs das Keyboard ist, das bei etlichen Tasten zu wenig Treffsicherheit bietet. In Summe handelt es sich bei dem Gerät aber um ein wirklich zuverlässiges Modell, das seinen Zweck erfüllt. Natürlich kann es nicht mit einem leistungsfähigen Desktop-Rechner konkurrieren, das soll das Netbook aber gar nicht. Wer normale Aufgaben, wie das Surfen im Internet, das Bearbeiten von Textdateien oder Mails und ähnliche Office-Aufgaben damit erledigen will, hat ein perfektes Tool in Händen. Lediglich beim Abspielen hochauflösender Videos muss der kleine Computer passen, denn hier ist der Prozessor zu schwach. Allerdings gibt es in der Regel ja bei YouTube oder anderen Plattformen die Möglichkeit, eine geringere Auflösung bzw. Bitrate auszuwählen. Nur 1080p-Clips ohne Kompression sind tatsächlich ein Problem für das Q10air. Bei „anstrengenderen“ Tätigkeiten läuft schon mal der Lüfter lauter, allerdings drosselt er dann relativ schnell wieder, wenn der Prozess beendet ist. Da man mit dem VGA-Anschluss eine Verbindung zu jedem normalen Monitor herstellen kann und mehrere USB-Ports integriert wurden, ist ein ergonomisches Arbeiten möglich, wenn man zusätzlich eine externe Tastatur und eine Maus einsetzt. (nurido.at-Redaktion – November 2008)

Unser Tipp: Lesen Sie auch unser Q10 air Testfazit nach einigen Wochen in der Praxis!

 

Allgemeine Infos zum Gerät:

Das baugleiche ECS G10IL Netbook war ein kleines, leichtes und kostengünstiges Netbook, das von der taiwanischen Firma Elitegroup Computer Systems (ECS) hergestellt wurde. Es wurde erstmals im Jahr 2008 auf den Markt gebracht. Hier sind einige Informationen über das ECS G10IL Netbook:

1. Design und Größe: Das ECS G10IL Netbook hatte ein kompaktes Design mit einem 10,2-Zoll-Display und einem Gewicht von etwa 1,45 Kilogramm. Es war in verschiedenen Farboptionen erhältlich und hatte ein recht ansprechendes Erscheinungsbild für ein Netbook.

2. Prozessor und Speicher: Das Netbook wurde mit verschiedenen Prozessoroptionen angeboten, darunter Intel Atom- und Celeron-Prozessoren. Die Speicherkapazität variierte je nach Modell, wobei häufig 1 GB oder 2 GB RAM und 80 GB bis 160 GB Festplattenspeicher zur Verfügung standen.

3. Betriebssystem und Konnektivität: Das ECS G10IL Netbook wurde standardmäßig mit dem Betriebssystem Windows XP Home Edition ausgeliefert. Es verfügte über verschiedene Anschlüsse und Konnektivitätsoptionen, darunter USB-Anschlüsse, Ethernet-Port, Wi-Fi und optional auch Bluetooth.

4. Akkulaufzeit und Leistung: Die Akkulaufzeit des ECS G10IL Netbooks lag je nach Nutzung und Konfiguration zwischen 2 und 4 Stunden. Es war für einfache Aufgaben wie Web-Browsing, E-Mail, Textverarbeitung und Multimedia-Wiedergabe konzipiert. Für anspruchsvollere Aufgaben oder Spiele war die Leistung jedoch begrenzt.

5. Verfügbarkeit und Nachfolger: Das ECS G10IL Netbook wurde in einigen Regionen unter verschiedenen Markennamen vertrieben, darunter auch unter dem Namen „MSI Wind U100“. Es war zu seiner Zeit eine beliebte Wahl für Nutzer, die ein erschwingliches und portables Netbook suchten. Das ECS G10IL wurde später durch verbesserte Modelle und neuere Generationen von Netbooks abgelöst.

Das ECS G10IL Netbook trug zur Popularisierung der Netbook-Kategorie bei, die zu der Zeit eine kostengünstige und tragbare Alternative zu traditionellen Laptops darstellte. Obwohl es heute nicht mehr so verbreitet ist, hat es seinen Platz in der Geschichte der mobilen Computer als Teil der Netbook-Revolution der späten 2000er Jahre.

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