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Das BORG Dreierschützengasse in Graz startet nach dem Amoklauf in ein neues Schuljahr

Erfahren Sie, wie das BORG Dreierschützengasse in Graz nach dem Amoklauf in ein neues Schuljahr startet. Hier zeigt sich die beeindruckende Resilienz einer ganzen Schulgemeinschaft. Die Schülerinnen und Schüler finden sich an einem neuen Ort zusammen – im modern ausgestatteten AVL-Gebäude hinter der Helmut-List-Halle. Ein Kapitel der Heilung beginnt.

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Haben Sie sich jemals gefragt, wie eine Gemeinschaft nach einem solchen Schicksalsschlag wieder zusammenfinden kann? Wie ein Phönix aus der Asche erhebt sich diese traditionsreiche Institution mit neuem Mut und beeindruckender Widerstandskraft.

Nach der Tragödie: Der Weg nach vorn

Das Bundesoberstufenrealgymnasium in der Dreierschützengasse wurde am 10. Juni 2025 Schauplatz eines verheerenden Amoklaufs. Ein ehemaliger Schüler tötete neun Schülerinnen und Schüler sowie eine Lehrerin. Elf weitere Menschen wurden verletzt. Die Wunden dieser Tragödie sind noch frisch.

Doch inmitten der Trauer zeigt sich auch eine bemerkenswerte Kraft. Die Schulgemeinschaft hält zusammen. Eltern, Lehrkräfte und Schüler unterstützen sich gegenseitig. Dieser Zusammenhalt ist die Basis für den Neuanfang.

Unser Tipp: Nutzen Sie die psychologischen Beratungsangebote der Schule. Diese stehen nicht nur Schülerinnen und Schülern, sondern auch Eltern zur Verfügung. Die Bewältigung traumatischer Erlebnisse braucht professionelle Unterstützung.

Nach dem Amoklauf in ein neues Schuljahr startet das BORG Dreierschützengasse in Graz mit Mut

Die Entscheidung für das neue Schulgebäude fiel nach intensiven Beratungen. Das AVL-Gebäude hinter der Helmut-List-Halle bietet moderne Räumlichkeiten und genügend Platz. Es liegt nur wenige Gehminuten vom ursprünglichen Standort entfernt.

Das BORG Dreierschützengasse in Graz startet nach dem Amoklauf in ein neues Schuljahr
Das BORG Dreierschützengasse in Graz startet nach dem Amoklauf in ein neues Schuljahr

Ein neuer Ort zum Lernen

Über den Sommer wurde das Gebäude für den Schulbetrieb angepasst. Die Räume sind hell und freundlich gestaltet. Neue Technologien ermöglichen zeitgemäßen Unterricht. Die vertraute Umgebung des alten Schulgebäudes fehlt zwar. Trotzdem bietet der neue Standort Chancen für einen Neuanfang.

Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme am neuen Standort ist das elektronische Zutrittssystem. Nur Personen mit einem speziellen Chip können das Gebäude durch zwei Türen betreten. Diese Vorkehrung soll unbefugten Zutritt verhindern.

Währenddessen wird das Stammhaus umfassend saniert und teilweise neu gestaltet. Ein renommierter Künstler übernimmt die farbliche Neugestaltung. Dabei werden auch Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte in den Prozess einbezogen.

Das BORG Dreierschützengasse startet in ein neues Schuljahr

Experten haben verschiedene therapeutische Ansätze empfohlen, um die Schulgemeinschaft in ihrer Trauerarbeit zu unterstützen. Es handelt sich hierbei ausdrücklich um Empfehlungen, nicht um bereits umgesetzte Maßnahmen. Zu diesen Vorschlägen zählen:

  1. Regelmäßige Gesprächskreise zur emotionalen Verarbeitung
  2. Kreative Projekte zur Auseinandersetzung mit der Trauer
  3. Teambuilding-Aktivitäten zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls
  4. Workshops zu Resilienz und Krisenbewältigung

Die Schulleitung prüft derzeit, welche dieser Empfehlungen umgesetzt werden können. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die verfügbaren Ressourcen und die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen.

Unterstützung durch Fachkräfte

Die psychologische Betreuung stellt eine Herausforderung dar. Der langjährige Leiter der Schulpsychologie in der Bildungsdirektion, der die Betreuung nach dem Amoklauf koordinierte, wurde pensioniert. Sein Angebot, die Schule mit einem Sondervertrag weiter zu betreuen, wurde vom Bildungsministerium nicht genehmigt.

Eine Nachbesetzung der Stelle ist für September geplant. Bis dahin arbeitet ein Team aus externen Psychologen und Sozialarbeitern mit der Schule zusammen. Die Kontinuität der Betreuung hat oberste Priorität.

Die empfohlenen psychologischen Angebote stehen nicht nur den Schülerinnen und Schülern offen. Auch Eltern und Lehrkräfte können sie nutzen. Dies ist wichtig, damit alle Beteiligten gut für sich selbst sorgen können.

Das BORG Dreierschützengasse startet in ein neues Schuljahr nach dem Amoklauf in Graz

Das Sommerprogramm hat bereits gezeigt, wie wichtig Gemeinschaft in der Bewältigung ist. Verschiedene Angebote haben den Jugendlichen Halt gegeben. Diese positive Erfahrung wird im neuen Schuljahr fortgesetzt.

Empfohlene Therapieansätze

Unter den empfohlenen Therapieansätzen finden sich auch unkonventionelle Methoden. Tiergestützte Therapien mit Pferden oder Hunden könnten den Jugendlichen helfen, ihre Gefühle auszudrücken. Diese Ansätze würden die klassischen Therapieformen ergänzen.

Solche alternativen Methoden bieten besonders für Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, über ihre Gefühle zu sprechen, einen niedrigschwelligen Zugang. Die Schulleitung prüft derzeit, welche dieser Empfehlungen realisierbar sind.

Unser Tipp: Ermutigen Sie Ihre Kinder, an kreativen Workshops teilzunehmen, sollten diese angeboten werden. Das gemeinsame künstlerische Arbeiten kann helfen, Gefühle auszudrücken, für die es oft keine Worte gibt.

In ein neues Schuljahr startet das BORG nach dem Amoklauf behutsam

Auch die akademische Seite des Schullebens wird angepasst. Die Lehrpläne werden überarbeitet, um den besonderen Umständen Rechnung zu tragen. Dabei steht das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund.

Flexibilität im Unterricht

Die Lehrkräfte wurden speziell geschult, um flexibel auf die Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen. An manchen Tagen kann der reguläre Unterricht in den Hintergrund treten. Dann ist Raum für Gespräche und emotionale Verarbeitung.

Gleichzeitig bietet der strukturierte Schulalltag wichtige Stabilität. Die Balance zwischen Normalität und Raum für Trauer zu finden, ist eine Herausforderung. Das Lehrerkollegium meistert diese mit großem Engagement.

Auch die Leistungsbewertung wurde angepasst, die besonderen Umstände werden berücksichtigt. Zudem wurden vom Nationalrat Erleichterungen für die Matura beschlossen. Diese Maßnahmen nehmen Druck von den Schülerinnen und Schülern.

In Graz startet das BORG mit starker Gemeinschaft

Die Schule legt großen Wert auf offene Kommunikation. Regelmäßige Elternabende informieren über die aktuelle Situation. Dabei können auch Sorgen und Fragen angesprochen werden. Der direkte Austausch stärkt das Vertrauen.

Gedenken und Vorwärtsblicken

Ein sensibles Thema ist der Umgang mit dem Gedenken an die Opfer. Für die Umgestaltung des Stammhauses gibt es bereits konkrete Pläne. Die beiden Klassenzimmer, in denen die tödlichen Schüsse fielen, werden nicht mehr für den Unterricht genutzt.

Stattdessen sollen durch Mauerdurchbrüche neue Allgemeinflächen entstehen. Neue Klassenräume sind im Bereich der Bibliothek und des EDV-Saals geplant. Die Wände und Böden des 25 Jahre alten Gebäudes werden ebenfalls erneuert.

Die Gestaltung erfolgt in enger Absprache mit allen Beteiligten. Ihre Wünsche haben oberste Priorität. Auch Schülerinnen und Schüler werden in den Prozess einbezogen.

Unser Tipp: Sprechen Sie mit Ihren Kindern offen über ihre Gefühle, aber zwingen Sie sie nicht dazu. Manche Jugendliche brauchen Zeit, um über traumatische Erlebnisse zu sprechen. Signalisieren Sie Gesprächsbereitschaft, respektieren Sie aber auch, wenn Ihr Kind noch nicht bereit ist.

Solidarität aus der Gemeinschaft

Die Unterstützung aus der Bevölkerung ist überwältigend. Bereits 228.000 Euro wurden auf das Spendenkonto für die Opfer eingezahlt. Diese Solidarität gibt der Schulgemeinschaft Kraft und Zuversicht für den Neuanfang.

Auch ehemalige Schülerinnen und Schüler engagieren sich. Sie gestalten Programme und bieten Nachhilfe an. Dieser generationenübergreifende Zusammenhalt zeigt die tiefe Verbundenheit mit der Schule. Er ist ein wichtiger Baustein für die Bewältigung der Krise.

Die positive Resonanz auf die getroffenen Maßnahmen ist ermutigend. Der Elternvereinsobmann Mirza Candic betont die Bedeutung des Sommerprogramms: “Es bietet unseren Kindern nicht nur Stabilität und Gemeinschaft, sondern zeigt ihnen auch, dass sie nicht alleine sind.”

Nach dem Amoklauf am BORG Dreierschützengasse

Die Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner unterstreicht die Bedeutung der künstlerischen Neugestaltung: “Das BORG Dreierschützengasse hat immer schon großen Wert auf musisch-kreative Bildung gelegt. Daran knüpfen wir an. Gemeinsam wollen wir der Schule ein neues, künstlerisches Gesicht geben.”

Lehren aus der Tragödie

Die schrecklichen Ereignisse haben auch eine gesellschaftliche Debatte ausgelöst. Bundeskanzler Christian Stocker kündigte ein “Bündel” an Maßnahmen an. Diese betreffen sowohl schulpsychologische als auch waffenrechtliche Aspekte. Die Tragödie soll nicht folgenlos bleiben.

Der Fokus liegt dabei auf Prävention und besserer psychologischer Unterstützung an Schulen. Auch das Waffenrecht soll verschärft werden. Diese Maßnahmen können zukünftige Tragödien zwar nicht mit Sicherheit verhindern. Sie sind jedoch wichtige Schritte in die richtige Richtung.

Daneben gibt es auch kritische Stimmen. Ein Vater hat eine Petition zur Reform des Schulsystems initiiert. Diese soll am 3. September dem Parlament übergeben werden. Ein symbolträchtiger Marsch vom BORG bis nach Wien ist geplant.

Ausblick in die Zukunft

Der Weg der Heilung wird lang sein. Die Narben werden bleiben. Doch die ersten Schritte sind gemacht. Die Schulgemeinschaft blickt trotz aller Trauer vorsichtig nach vorne. Sie findet Kraft in der Gemeinschaft und im gemeinsamen Weitergehen.

Wie lange der Unterricht im AVL-Gebäude stattfinden wird, ist noch offen. Die Dauer der Umbauarbeiten am Stammhaus lässt sich derzeit nicht genau abschätzen.

Das neue Schuljahr markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des BORG Dreierschützengasse in der Steiermark. Es steht im Zeichen von Trauer und Heilung, von Gedenken und Neuanfang. Die Schulgemeinschaft geht diesen Weg gemeinsam – Schritt für Schritt, Tag für Tag.

Wie ein Mosaik aus zerbrochenen Teilen entsteht etwas Neues. Es trägt die Spuren des Vergangenen, formt aber gleichzeitig ein Bild der Hoffnung. Die Schule zeigt, dass selbst nach der dunkelsten Nacht ein neuer Tag anbricht.

(Erstveröffentlichung: 10.08.2025)

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