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Deutscher eSport-Bund zu ZDF-Sendung: Gefährliche Games im Kinderzimmer? Bedrohung durch Ego-Shooter und Gewaltspiele

Deutscher eSport-Bund zur ZDF-Sendung „Gefährliche Games im Kinderzimmer?“ und der Bedrohung durch Ego-Shooter und Gewaltspiele. 

Das ZDF strahlte im Rahmen einer „Frontal21“-Sendung am 26.4.2005 einen Beitrag über brutale Computerspiele im Kinderzimmer aus. Daraufhin kam es zu einer heftigen Reaktion des Deutschen eSport-Bundes (esb), der die Kernaussagen des Berichts kommentierte.

Zum einen begrüßte der esb die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema, betonte aber, dass PC- und Videospiele keine Droge für gewalttätige Außenseiter seien. Auch würden sie nicht automatisch gewaltbereit und aggressiv machen.

Laut esb sind nur rund vier Prozent der von der USK geprüfte Spiele übrigens „ab 18 Jahre“ und somit nicht für Jugendliche geeignet. Der Großteil der Games ist also zum einen auch für Jüngere geeignet und zum anderen handelt es sich aufgrund der Altersfreigabe meistens um Sport- oder Strategiespiele.

Zum Thema Gewaltspiele und ihrer Problematik

Gewaltspiele üben leider auf viele Jugendliche einen großen Reiz aus. Zwar sind übermäßig brutale Games indiziert und dürften eigentlich nicht ihre Hände geraten. Wie bei Filmen ab 18 gibt es aber immer Erwachsene oder Freunde, die ihnen Zugang dazu verschaffen. Nicht zuletzt die beinahe unendlichen Weiten des Internets machen es möglich, dass Kids per Download rasch selbst an die Ego-Shooter etc. kommen. Bei diesen wird der Gegner mit Waffengewalt schnell dauerhaft ausgeschaltet. Gespielt wird hier aus der Ich-Perspektive und man ist mitten im Geschehen.

In wieweit Kinder den Unterschied zwischen virtueller Umgebung und der Welt vor ihrer Türe unterscheiden können, darüber streiten die Experten seit Jahren. Ob die persönliche Hemmschwelle tatsächlich sinkt, ist einfach noch zu wenig bekannt. Eines ist aber klar: Über kurz oder lang kann es sein, dass man das Mitgefühl mit anderen verliert. Man kennt dann vielleicht keine Grenzen mehr und das kann im Alltag fatale Folgen haben. Dass genau solche Ego-Shooter beim Militär zum Training eingesetzt werden, steht auf einem anderen Blatt …

Die Faszination für Junge

Natürlich rütteln die Meldungen auf, wenn man wieder einmal liest, dass ein Jugendlicher nach dem exzessiven Konsum solcher Brutalo-Games irgend etwas Schreckliches im realen Leben angestellt hat. Doch das sind krasse Einzelfälle. Gerade auf Buben im Alter von ca. 12 bis 17 üben relativ gewalttätige Spiele eine große Faszination aus. Sie sind so etwas wie eine Mutprobe auf dem Weg zum Erwachsenwerden und ein Nervenkitzel, vielleicht aber auch einfach nur ein Zeitvertreib gegen die Langeweile.

Oft ist den Eltern gar nicht bewusst, was im Kinderzimmer vor sich geht. Deshalb sollten die Erwachsenen darauf achten, was so am Bildschirm abläuft. Das ist aber nicht so einfach und die Kontrolle wird noch schwieriger, wenn man als Erziehungsberechtigter gar keinen Einblick in das Handy oder Tablet der „Kleinen“ hat.

Wie groß ist die Gefahr?

Sicherlich muss es nicht sein, dass jeder, der einmal ein vergleichsweise brutales Spiel laufen hatte, gleich zu einer Gefahr für die Allgemeinheit wird. Doch über einen längeren Zeitraum hinweg und bei zu wenig charakterlicher Stärke, ist es durchaus möglich, dass das Kind auf die eine oder andere Weise einen „Schaden“ davonträgt. Dabei geht es nämlich um das Abstumpfen und vielleicht sogar um einen Realitätsverlust. Kinder sind ja in ihrer Entwicklung längere Zeit Nachahmer, bevor sie eine eigene Meinung entwickeln. Gewalt per Computer ist aber sicherlich ein schlechtes Vorbild und Brutalität, die Spaß macht, kann nicht das Richtige sein. Wenn niemand den Heranwachsenden die Folgen der Gewalt erklärt, schadet das enorm. Deshalb sollten Eltern, Schulen und Medien hier verantwortungsvoll sein.

Ungeeignete Computerspiele für Kinder sind immer wieder ein Thema. Deutscher eSport-Bund zu ZDF-Sendung: Gefährliche Games im Kinderzimmer? Bedrohung durch Ego-Shooter und Gewaltspiele
Ungeeignete Computerspiele für Kinder sind immer wieder ein Thema. Deutscher eSport-Bund zu ZDF-Sendung: Gefährliche Games im Kinderzimmer? Bedrohung durch Ego-Shooter und Gewaltspiele

Nicht vergessen darf man aber im Zusammenhang mit der vermeintlichen Bedrohung der Kinderseele, dass es abseits von Games noch viele weitere Reize gibt, die sich negativ auswirken können. Gerade das unkontrollierte Surfen im Web ist nicht zu unterschätzen, denn dort findet man jede Menge Inhalte, die nicht für jüngere Menschen geeignet sind. Und dabei spielt es keine Rolle, ob das Filme, Fotos oder auch nur Texte sind – alles ist nur wenige Mausklicks von der scheinbar heilen Welt des Kinderzimmers entfernt.

Die Aufsicht der Eltern

Es liegt also in erster Linie in der Hand der Eltern, positiv auf ihre Sprösslinge einzuwirken. Wer selbst in Sachen Mediennutzung ein gutes Vorbild ist, wird auch in der Lage sein, auf die Kinder entsprechend einzuwirken. Ein klärendes Gespräch ist immer besser als ein reines Verbot. Aber man sollte sich als Erwachsener durchaus selbst an der Nase nehmen. Außerdem hat so manches Konsolenspiel, das als familienfreundlich gilt, hat auch gewalttätige Züge. Denken wir in diesem Zusammenhang an Box-Matches, wo man völlig jugendfrei wild auf den Gegner einschlagen kann. Anders als von Strategiespielen kann man hier eher nicht von einem pädagogischen Wert sprechen, den ein Ringkampf vermittelt. (Erstveröffentlichung: 29.05.2005 – Foto: Pixabay.com/Public Domain)

Unser Tipp: Bei Amazon.de finden Sie jede Menge Spiele, die für alle Altersstufen geeignet sind und teilweise sogar als pädagogisch wertvoll eingestuft wurden. Sie können die Games entweder direkt downloaden oder sie als physischen Datenträger auf DVD-ROM etc. bestellen.

Ego-Shooter und Gewaltspiele: Eine kontroverse Debatte

Deutscher eSport-Bund zu ZDF-Sendung „Gefährliche Games im Kinderzimmer?“ und der Bedrohung durch Ego-Shooter und Gewaltspiele. Hier einige Hintergründe zum Thema:

Sie betreten eine Welt, in der Realität und virtuelle Welt verschmelzen. Ego-Shooter und Gewaltspiele haben längst Einzug in die Diskussion um den Deutschen eSport-Bund gefunden. Doch was steckt hinter dieser kontroversen Debatte?

Die Anfänge des eSports in Deutschland

Schon anfänglich war der Deutsche eSport-Bund ambivalent gegenüber Ego-Shootern. Während einige die virtuelle Gewalt als unvermeidlichen Bestandteil des Wettkampfes ansahen, vertraten andere vehement die Meinung, dass sie nichts im eSports zu suchen haben.

Die Zahlen sprechen

Der Deutsche eSport-Bund verzeichnet einen Anstieg der Mitgliederzahlen, aber auch eine wachsende Kluft in der Meinung über den Einfluss von Ego-Shootern. Über 60% der Mitglieder befürworten offenbar die Integration von Gewaltspielen, während immerhin 40% gegen eine solche Entwicklung sind.

Ego-Shooter als strategische Herausforderung

Ego-Shooter sind nicht nur virtuelle Ballereien, sondern auch strategische Herausforderungen. Die Fähigkeit zur schnellen Entscheidungsfindung und die Hand-Auge-Koordination werden dabei auf die Probe gestellt. Doch welche Auswirkungen hat dies auf den Deutschen eSport-Bund?

Einfluss auf die Jugend

Insbesondere die Jugend im Deutschen eSport-Bund ist fasziniert von Ego-Shootern. Diese Spiele bieten nicht nur ein Mittel zur Unterhaltung, sondern fördern auch den Teamgeist und die Kommunikationsfähigkeiten der jungen Mitglieder. Aber wie verträgt sich dies mit dem Aspekt der Gewalt?

Die Debatte entflammt erneut

Die Debatte um Ego-Shooter und Gewaltspiele im Deutschen eSport-Bund flammte erneut auf, als die jüngste Umfrage unter den Mitgliedern zeigte, dass die Meinungen weiter auseinandergehen als je zuvor. Es stellt sich die Frage, ob hier eine Einigung erzielt werden kann.

Fazit: Ein Blick in die Zukunft des eSports in Deutschland

Das Spannungsfeld zwischen Befürwortern und Gegnern von Ego-Shootern im Deutschen eSport-Bund bleibt bestehen. Es bedarf einer ausgewogenen Lösung, die sowohl die Belange der Mitglieder als auch die ethischen Überlegungen berücksichtigt. Wie wird sich der Deutsche eSport-Bund in Zukunft positionieren? (Aktualisierung: 18.11.2023)

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